Buchweizen

Heutzutage aus dem Reformhaus und durch den Bioanbau überhaupt wieder bekannt geworden, ist der Buchweizen. Das ist ein Pseudogetreide aus der Familie der Knöterichgewächse, dessen bucheckernförmige Früchte geschält verwendet werden. Buchweizen wird auch geschätzt, weil er glutenfrei ist.1

Wie Buchweizen früher angebaut wurde, schildert die Frielinger Dorfchronik2: Im 16. und 17. Jahrhundert hatten die Kleinbauern Frielingens weiteres Land urbar gemacht und bestellt. Die guten Böden waren ja bereits seit langem im Besitz der älteren Höfe. Den Nachsiedlern blieb nur die Mühe, aus dem umliegenden Heide- und Moorland neue Flächen für sich zu gewinnen, wollten sie als Bauern existieren. Eine Möglichkeit der Urbarmachung von Heideland war die Brandrodung mit anschließendem Buchweizenanbau.

Für das Jahr 1688 ist bezeugt, dass der Buchweizenanbau auf einem Drittel der nutzbaren Ackerflächen in Frielingen betrieben wurde, also doch eine größere Bedeutung für den Ort besaß. 1787 wurden bei uns immerhin noch jährlich 15 Malter Buchweizen geerntet, also etwa 18 Doppelzentner (im Vergleich dazu Roggen 58, Hafer 26 Doppelzentner).

Man steckte bei dieser Kulturart im Frühjahr das trockene Heidekraut an. Das Feuer fraß sich in den Wurzelfilz und den abgetrockneten, teils moorigen Boden hinein. Es brannte oft tagelang. In die zurückbleibende, noch warme Asche wurde bis spätestens Mitte Juni der frostempfindliche Buchweizensamen gesät. Durch die Asche war für einige Jahre ausreichend Nährstoffvorrat vorhanden und der Buchweizen konnte gut gedeihen, vorausgesetzt der Sommer war nicht zu regnerisch. Auf längere Sicht war diese Kulturart natürlich ein Raubbau an dem Boden, der auf diese Weise völlig ausgelaugt wurde und seinen Humusanteil verlor.

Nach ca. sechs bis acht Jahren Nutzung mussten die so genutzten Flächen für 10 bis 20 Jahre liegen bleiben, damit sich neues Bodenleben und neue Bodenfruchtbarkeit bilden konnten.


1Www.wikipedia.de, abgerufen am 6.6.2015

2Dorfchronik Frielingen, Seite 59f.